In den folgenden Jahren bis 1894 wurde der Innenraum der neuen Pfarrkirche mit den erforderlichen Einrichtungen, aber auch mit schmückendem Beiwerk ausgestattet: Kirchenbänke, Altäre, Beichtstühle, Altäre, Taufstein, Statuen u.a. Ein besonderes Schmuckstück der neuen Kirche war der Hochaltar mit seinen beiden Seitenaltären.
Auf Hermann Hölscher, dem Erbauer der neuen Pfarrkirche, folgte Josef Kapper als Pfarrer. Er ließ das jetzige Pfarrhaus im Jahre 1897 erbauen. Das bisherige Pfarrhaus wurde von der Gemeinde als Lehrerdienstwohnung umgewandelt. Der Elisabethenverein erwarb später das Gebäude und wandelte es 1934 um in ein Schwesternhaus.
Im Jahre 1914 brach der 1. Weltkrieg aus. Vier Jahre lang litten die Menschen unter den Folgen des Krieges leiden. Auch die Pfarrgemeinde musste schmerzlich Erfahrungen machen. Zahlreiche Menschen fanden den Tod. Zur Beschaffung von Kriegsmaterail wurden die Zinnpfeifen der Orgel und die Glocken der Kirche von der Regierung beschlagnahmt und eingeschmolzen.
Zum Gedenken an die vielen Gefallenen der Gemeinde wurde dann im Jahre 1921 ein Kriegerdenkmal neben der Kirche errichtet. Erbaut wurde es vom Bildhauer M. Bartscherer aus Niederwürzbach.
Fünf Jahre nach Kriegsende, am 3. Februar 1923, erhielt die Kirche 3 neue in Saarburg hergestellte Glocken. Sie wurden in einer feierlichen Prozession in die Kirche überführt.
Pfarrer Deck (1926 - 1934) hatte die Idee, auch in Niederwürzbach eine Lourdes-Grotte zu erbauen. Und diese Idee wurde auch in die Tat umgesetzt. Arbeitslose Bergleute errichteten diese Lourdes-Grotte im Kirkeler Tal am Westfuß des Kieselberges. Sie wurde 1931 als Marienwallfahrtsstätte eingeweiht. Bereits drei Jahre später (1934) schändeten und verwüsteten unbekannte Täter diese Anlage. Pfarrer Rößler ließ die wieder neu errichten. Im Jahre 1958 wurde die Lourdes-Grotte gründlich renoviert. Eine neue Muttergottesfigur wurde angeschafft. 1959 wurden auf dem Weg zur Grotte 14 Kreuzwegstationen des Blieskasteler Bildhauers Karl Riemann neu aufgestellt. Die Anlage ist bis heute ein gern besuchter Ort der Ruhe, der zum Verweilen oder zu einem besinnlichen Gebet einlädt.
Am 1. September 1939 brach der 2. Weltkrieg aus. Er brachte unsägliches Leid über die Menschen, auch über die Würzbacher. Schon das erste Kriegsjahr brachte Meldungen über gefallene Würzbacher. Am Mittag des 19. März 1945 ging ein Bombenhagel auf den Ort nieder. Viele Würzbacher verloren dabei ihr gesamtes Hab und Gut. Der Ort bot ein Bild der Zerstörung und des Grauens. Auch die Kirche ging in Flammen auf und brannte völlig aus.
Am 19. März 2016 jährt sich zum 71. mal die Zerstörung der Kirche.
Pfarrer Dr. Johannes Rößler schreibt:
"Die Kirche wurde von Bomben und Phosphorgranaten zusammengeschossen und brannte vollkommen aus. Nur der Panzertabernakel hielt dem wütenden Feuer stand und die darin befindlichen Gefäße blieben unversehrt. Sonst ist im Hauptschiff der Kirche nichts, buchstäblich nichts, erhalten worden. Im Hochaltar stehen einige rußgeschwärzte Überreste., die Nebenaltäre, Beichtstühle, Kanzel, Stühle, Kreuzwegstationen, Statuen, Fahnen, Empore und Orgel sind so restlos zerstört, dass auch nicht die Spur übrigblieb. So geschehen am 19. März 1945, dem Feste des hl. Josef, dem wir unsere Kirche so dringend anempfohlen hatten".
Der einzige nicht total zerstörte Saal im Ort, der sogenannte Krämersche Saal (Witwe Allgayer) wurde als Notkirche eingerichtet. Er wurde von der Besitzerin der Pfarrgemeinde unentgeldlich zum Zwecke des Gottesdienstes überlassen.
Pfarrer Wagner, der von 1946 bis 1968 der Pfarrei vorstand, setzte seine ganze Kraft für einen Wiederaufbau der zerstörten Kirche ein. Und es gelang ihm auch; die Arbeiten gingen schnell voran. Im Herbst des Jahres 1948 konnte bereits das Richfest gefeiert werden. Und 1 Jahr später, am 10. Juli 1949, folgte der Einzug in die wiederaufgebaute Kirche, die allerdings noch schmucklos war. In der Folgezeit wurden die Heizung installiert, Kirchenbänke angeschafft und eine gebrauchte Orgel erworben und aufgebaut. Am 9. März 1953 trafen die 4 neuen Glocken auf dem Bahnhof ein und wurden mit geschmückten Fahrzeugen zur Kirche gebracht. Im Jahre 1965 erfolgte eine großangelegte Innenrenovierung der Kirche. Dabei wurde auch der Altar in den vorderen Teil des Chorraumes (versus populum) gerückt.
Im Jahre 2003 verließ Pfarrer Ripplinger Niederwürzbach und trat in der Pfalz eine neue Pfarrstelle an. Die Pfarrgemeinde verlor damit ihren eigenen Pfarrer. Nach seinem Weggang übernahm Pfarrer Breuer, bisher Kaplan in Lautzkirchen, die Pfarrei als Administrator. Er wohnte in Lautzkirchen. Er blieb aber nur kurze Zeit und wechselte am 01. 08. 2004 nach Zweibrücken als Krankenhausseelsorger.
2004 wurde die Pfarreiengemeinschaft Blieskastel-Lautzkirchen gegründet. Niederwürzbach wurde Teil dieser Pfarreiengemeinschaft. Sie bestand anfangs aus den Pfarreien Lautzkirchen mit der Filialgemeinde Alschbach, aus Bierbach und Niederwürzbach. Pfarrer wurde Pirmin Spiegel. Bis 2003 war er für die Ausbildung von Laienmissionaren in Maranhão in Brasilien und darüber hinaus freigestellt. Er wohnte im Pfarrhaus in Lautzkirchen. Im Sommer 2010 kehrte er noch einmal nach Brasilien zurück. Sein Nachfolger als Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft wurde Eric Klein. Er nahm im Pfarrhaus in Lautzkirchen Wohnung. Hier wurde auch das Pfarrbüro eingerichtet.
2007 kam Pastoralreferent Steffen Glombitza mit seiner Familie nach Niederwürzbach. Sie nahmen anfangs im Pfarrhaus im 1. Stock Wohnung. Später zog sie dann in die Prälat Rößler Straße um. Im Erdgeschoss des jetzt leer stehendem Pfarrhaus wurde ein 3. Weltladen eingerichtet, das Büro des Pastoralreferenten und ein kleiner Versammlungsraum . Im ersten Stock bekamen die Pfadfinder Raum.
2014 erfolgte die Sanierung der im Jahre 1972 eingebauten Orgel durch die Firma Ohlert aus Kirkel. Außerdem wurde die Mikrofon- und Lautsprecheranlage erneuert .
Mit einigen kleineren Baumaßnahmen wurde in der Folgezeit die Kirche bedarfsgerechter gestaltet. Im Turmgebäude entstand eine behindertengerechte Toilettenanlage. Zugleich wurde auch der Treppenaufgang zur Sakristei erneuert und ist nun endlich wieder gefahrlos begehbar. Auch in der Sakristei hat sich mit der Installation eines Waschbeckens, das in eine Schrankwand integriert wurde, etwas getan. Des Weiteren wurde noch die neue Schließanlage installiert.
Zum 01.01.2016 wurden unsere zurzeit 4 Pfarreien mit den Filialgemeinden Alschbach und Limbach aufgelöst.
Künftig gibt es nur noch eine Pfarrei mit dem Namen "Hl. Familie".
Die Pfarrei Niederwürzbach bildet nun eine Gemeinde mit dem Namen St. Hubertus. Für sie wird, wie auch für die anderen neu entstandenen Gemeinden ein Gemeindeausschuss gewählt. Die Patrozinien der Gemeinden bleiben erhalten.
(Quelle: 100 Jahre Pfarrkirche St. Hubertus Niederwürzbach 1981)
(Quelle: Bild 1 + 8 Seppel Allgayer Niederwürzbach - Bild 2/5 + 7/9 + 10/13/14 100 Jahre Pfarrkiche St. Hubertus Niederwürzbach 1981 - Bild 6 Klaus u. Benno Groh Niederwürzbach - Bild 11 + 12 Heinz Bohr Niederwürzbach)